Perchtoldsdorfer HiataeinzugDas wohl berühmteste Erntedankfest Österreichs
Termine
Beschreibung
Das größte Erntedankfest Österreichs, das über eine in das 15. Jahrhundert zurückreichende Tradition verfügt, wurde 2010 nach den Kriterien der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Jeden ersten Sonntag nach St. Leonhard (6. November) wird in Perchtoldsdorf der traditionelle Hütereinzug oder "Hiataeinzug" abgehalten. Dabei ziehen die Hüter oder "Hiata" - junge Männer aus den Weinhauerfamilien – gemeinsam mit ihren Familien in einem von der Blasmusikkapelle begleiteten Festzug zum Dankgottesdienst in die Kirche. Dem Zug voran reiten drei Hüter auf geschmückten Pferden. Zentrales Element des Festzuges ist die "Pritschn", ein etwa 80 kg schwerer, auf einer Stange befestigter und mit Eichenlaub verzierter Drehkörper, an dessen oberem Ende zwei goldene Herzen aus Walnüssen angebracht sind. Sie stellt die Erntekrone dar. Der Pritschenträger muss das Gestell beim Gehen "tanzen" lassen, also in Drehung versetzen.
Nach dem Gottesdienst wird dem Pfarrer ein Ständchen dargebracht. Anschließend begibt sich der Zug vor das Rathaus, wo sich auf einem Podium die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingefunden haben und wo eine große Menschenmenge das Treiben verfolgt. Nach Begrüßungsworten des Weinbauvereins-Obmannes hält der Bürgermeister eine kurze Ansprache, und danach tritt der Humor in seine Rechte. Als Höhepunkt und Abschluss werden die Gstanzln abgesungen: In selbst verfassten, bisweilen sehr bissigen Vierzeilern verspotten bzw. kritisieren die Weinhüter Personen des öffentlichen Lebens und ihre Kollegen aus der Hauerschaft.
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